1914-07-21-DE-002
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Quelle: DE/PA-AA/R 19866
Zentraljournal: 1914-A.S.-1313
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Telegramm-Abgang: 07/21/1914 04:30 PM
Telegramm-Ankunft: 07/21/1914 07:03 PM
Praesentatsdatum: 07/21/1914 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 354
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der Botschafter in Konstantinopel (Wangenheim) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht



Nr. 354

Therapia, den 21. Juli 1914

Grosswesir, Talaat Bey und Enver haben meinem österreichischen Kollegen gestern übereinstimmend gesagt, es sei jetzt für Österreich der letzte Moment gekommen, wo es die durch den Balkankrieg erlittenen Einbussen wieder ausgleichen und sein Ansehen als Grossmacht bei den Balkanvölkern und bei der Türkei wieder herstellen könne. Nicht nur Bulgarien, sondern auch Rumänien und die Türkei würden sich rückhaltlos auf die Seite des Dreibunds stellen, wenn Österreich Serbien eine gehörige Lektion gebe.

Die Türkei sei im Begriff gewesen, auf Wunsch Deutschlands und Rumäniens gegen ihre bessere Überzeugung mit Griechenland ein Bündnis zu schließen. Dieses Bündnis werde nicht zustandekommen, wenn Österreich durch energisches Auftreten Bulgarien an sich kette.

Markgraf Pallavicini hat aus den Gesprächen mit türkischen Ministern den Eindruck gewonnen, dass die Triple Entente, namentlich Russland, jetzt für das griechisch-türkische Bündnis arbeiten.


[Wangenheim]



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