1914-08-19-DE-001
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Quelle: DE/PA-AA/R 1913
Zentraljournal: 1914-A-17945
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Telegramm-Abgang: 08/19/1914 06:40 PM
Telegramm-Ankunft: 08/19/1914 08:55 PM
Praesentatsdatum: 08/19/1914 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 153
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der Gesandte in Bukarest (Waldthausen) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht



Nr. 153
Sinaia, den 19. August 1914

Herr Bratianu hat dem österreichischen Gesandten gesagt, er glaube, daß Inselfrage nicht in erster Linie Zweck der Reise der türkischen und griechischen Delegierten nach Bukarest sei sondern vielmehr die gewissermaßen von Griechenland vorgeschlagene Neutralitätsallianz zwischen Rumänien, Türkei und Griechenland. Der Ministerpräsident bemerkte dabei, er werde einen solchen eventuellen Vorschlag wiederum ablehnen und der Türkei folgendes sagen: Rumänien stehe nicht mehr auf dem Standpunkt des Bukarester Friedens, er rate der Türkei, nicht neutral zu bleiben, sondern ihre Interessen zu wahren; Rumänien könne keine Allianz eingehen, sondern werde seine Grenze schützen; ein Krieg zwischen Türkei und Griechenland wäre ein großer Fehler, da viel größere Interessen auf dem Spiel stünden.

Als Ministerpräsident Ansicht des österreichischen Gesandten über diese beabsichtigte Antwort hören wollte, hat sich der österreichische Gesandte im großen und ganzen einverstanden erklärt und Gewicht darauf gelegt, daß Bratianu der Türkei einen vollen und raschen Anschluß an den Dreibund und Beendigung der Inselfrage raten möge.


[Waldthausen]



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