Der Kaiserliche Gesandte Bukarest telegraphiert unter Nr. 229:
„Habe gestern Abend in Bukarest Halil Bey im Sinne Euerer Exzellenz Weisung zur Nachgiebigkeit gegen Griechenland geraten. Talaat Bey ist Montag nach Sofia gereist, um dort auf Bulgarien einzuwirken. Nach seiner Ankunft in Konstantinopel wird türkische Regierung zu dem griechischen Gegenvorschlag Stellung nehmen. Nächste Sitzung der Delegierten Sonnabend. Halil Bey meint, dass falls Türkei sich im Prinzip mit In-Pachtnahme einverstanden erklären würde, die Griechen den Gegenvorschlag auch auf die übrigen Inseln ausdehnen würden und dass dann eine Einigung möglich sein würde. Er sagte ferner, die türkischen Delegierten hätten den Griechen eine Entente auf der Basis der Neutralität vorgeschlagen, jedoch mit der Bedingung, dass dortige Regierung in einem serbisch-bulgarischen Krieg nicht interveniere. Die Griechen hätten darauf geantwortet, dass sie einen Vertrag mit Serbien hätten, der sie zur Intervention verpflichte. Infolge dieser Haltung der Griechen hätten die türkischen Delegierten den Gedanken gehabt, dass die Türkei mit Bulgarien gegen Griechenland und Serbien vorgehe, auch um die bulgarische Unschlüssigkeit zu überwinden. Sie wollte jedoch hierauf nicht bestehen, wenn Deutschland und Oesterreich diesen Gedanken nicht billigten. Die türkischen Delegierten haben den Griechen auch erklärt, dass, wenn Griechenland die Neutralität nicht wahren könne, die Türkei auch ihrerseits Griechenland gegenüber nicht neutral bleiben könne. Halil Bey glaubt, dass die Griechen wegen dieser Haltung der Türkei gezwungen sein werden, neutral zu bleiben und den Serben gegenüber einen Ausweg zu finden.“
Hier nichts weiter veranlasst.