1914-09-15-DE-004
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Quelle: DE/PA-AA/R 22402
Zentraljournal: 1914-A.H.-
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Telegramm-Abgang: 09/15/1914 12:40 PM
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 3
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Großes Hauptquartier (Jagow) an die Botschaft Rom

Telegraphischer Erlaß
Handschriftliches Konzept


Nr. 3

Gr. H.Q. 15.9.14

Geheim. Wir betreiben eine türkische Expedition gegen Egypten da dort nur durch Anstoß und Hilfe von Außen antienglische Bewegung in Fluß kommen und England in Egypten und Indien am leichtesten verwundbar ist. Enver u. Khedive sind gewonnen, Vorbereitungen sind im Gange. Nun hat Markgraf Pallavicini in Constantinopel davor gewarnt, weil islamitische Bewegung auch Lybien ergreifen, dadurch Interessengemeinschaft zwischen Italien, England u. Frankreich hervorrufen u. erstes auf Seiten unserer Gegner ziehen könnte. Baron Wangenheim hat sich stark gemacht, durch Enver islamitische Bewegung von Lybien fernzuhalten. Aber Türkei zögert mit Vorbereitungen infolge Bedenken des österreichischen Botschafters. Auf Anfrage in Wien hat Graf Berchtold erklärt, daß ihm Haltung des Botschafters völlig unverständlich, er werde ihn instruieren, Expedition energisch zu befürworten. Ansicht des Mis. [Maquis] Pallavicini erscheint auch irrthümlich, denn Italien kann sich nur durch 3bundfreundliche Haltung vor islamitischer Bewegung schützen. Stellt es sich auf Seiten Englands u. Frankreichs, so wird islamitische Bewegung, die über kurz oder lang doch ausbricht - denn in allen Moscheen wird für Sieg Deutschlands gebetet - sich unzweifelhaft auch gegen Italien wenden. Sollte Mis. San Guiliano EE. auf Sache anreden, bitte ihn davon überzeugen, daß er nur durch 3bundfreundliche Haltung Lybien von Bewegung freihalten kann.

J[agow]



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