1914-10-31-DE-008
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Quelle: DE/PA-AA/R 19918
Zentraljournal: 1914-A-28898
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Telegramm-Abgang: 10/31/1914 03:30 PM
Telegramm-Ankunft: 10/31/1914 05:42 PM
Praesentatsdatum: 10/31/1914 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 608
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der Gesandte in Athen (Quadt zu Wikradt und Isny) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht



Nr. 608.

Athen, den 31. Oktober 1914

Venizelos wiederholt mir, daß die Vorgänge zwischen Türkei und Rußland Griechenland nicht berührten. Er bitte aber die Kaiserliche Regierung dringend, ihren ganzen Einfluß in Konstantinopel zur Geltung zu bringen, damit die Türkei, während sie mit 3 Großmächten im Kriege ist, sich jeder Herausforderung Griechenlands, insbesondere jeder Ausweisung von Griechen enthalte. Er habe den dringenden Wunsch, in diesem Konflikt neutral zu bleiben, werde dies aber bei der gegenwärtigen Konstellation mit Rücksicht auf die öffentliche Meinung unmöglich tun können, wenn die Türkei Griechenland fortgesetzt reize. Venizelos sagte, er werde jetzige Lage nicht zur Anschneidung Inselfrage benutzen.

[Quadt.]
[Antwort Zimmermann (No 380)]

Auf Telegramm No 608 und im Anschluss an Telegramm No 374.

Ich habe Herrn Théotoky erst heute wieder eingehend dargelegt warum Griechenland wegen der Türkei unbesorgt sein kann. Die Pforte hat jetzt andere Gegner und denkt nicht daran mit Athen anzubinden. Wir werden in Constantinopel weiter nachdrücklich auf freundliche Haltung gegenüber Griechenland hinwirken.

Ew. wollen sich dort in gleichem Sinne aussprechen.



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