1914-11-22-DE-003
Deutsch :: de
Home: www.armenocide.net
Link: http://www.armenocide.net/armenocide/ArmGenDE.nsf/$$AllDocs/1914-11-22-DE-003
Quelle: DE/PA-AA/R 20173
Zentraljournal: 1914-A-31796
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Telegramm-Abgang: 11/22/1914 01:40 AM
Telegramm-Ankunft: 11/22/1914 03:17 AM
Praesentatsdatum: 11/22/1914 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 398
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts im Großen Hauptquartier (Jagow) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Erlaß



Nr. 398

Gr. Hauptquartier, den 22. November 1914

Nach Unterredung mit Graf Tisza erscheint es für Balkanfrage ausschlaggebend, daß Bulgarien möglichst schnell gegen Serbien losschlägt. Donau würde dann frei und Rumänien voraussichtlich vor Entscheidung gestellt, die es kaum gegen uns treffen könnte. Rumänisch-griechische Kooperation gegen Bulgarien wenig wahrscheinlich, aber Rumänien jedenfalls paralysiert, zumal Rumänien und Griechenland auch mit türkischen Angriff zu rechnen hätten. Bitte Sofia und Bukarest entsprechend instruieren.

[Jagow]
[Antwort AA (Nr. 1142)]

Abschrift.

Antwort auf Telegramm Nr. 398.

Sofia [Nr. 503] und Bukarest [Nr. 721] sind entsprechen instruiert, doch dürfte für Losschlagen Bulgariens keinerlei Aussicht vorhanden sein solange nicht Österreich und wir aus eigener Kraft Nordostecke Serbiens besetzt und einen von der Dauer unabhängigen Transportweg nach Bulgarien geschaffen haben. Entsendung deutscher Truppen kann angesichts österreichischer Unentschlossenheit nicht dringend genug empfohlen werden. Weitere Verzögerung bringt Gefahr daß Bulgarien zu unseren Gegnern übergeht und Türkei Frieden schließen muß.



Copyright © 1995-2024 Wolfgang & Sigrid Gust (Ed.): www.armenocide.net A Documentation of the Armenian Genocide in World War I. All rights reserved