1914-11-23-DE-001
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Quelle: DE/PA-AA/R 1915
Zentraljournal: 1914-A.S.-2728
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Telegramm-Abgang: 11/23/1914 07:30 PM
Telegramm-Ankunft: 11/23/1914 08:55 PM
Praesentatsdatum: 11/24/1914 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 729
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der Botschafter in Rom (Flotow) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht



Nr. 729

Rom, den 23. November 1914

Unter Bezugnahme auf Telegramm Nr. 779.

Werde wahrscheinlich morgen Baron Sonnino sehen, halte Angelegenheit nach seiner sehr bestimmten letzten Stellungnahme für schwierig. Stelle anheim, ob nicht an sich zuständiger türkischer Botschafter wenigstens mit Parallelaktion hier zu beauftragen ist und womöglich auch österreichischer. Türkischer Botschafter glaubt, daß man hier überhaupt nur Konzessionen machen würde, wenn zuvor günstige Antwort auf italienischen Antrag, Tripolitaner in Türkei als gleichberechtigt mit Türken zu behandeln, eingeht. Türkei hinzögert Antwort.

In Consulta höre ich, daß Widerstand gegen Nuri-Reise hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß hiesige Regierung fürchtet, Reise werde doch bald zu englischer Kenntnis kommen und englische Vorstellungen hervorrufen. Furcht vor England herrscht aber hier noch absolut.

Ganz vertraulich. Ebenso wie Marquis di San Guiliano hat auch Baron Sonnino türkischen Botschafter schon vor Folgen des Krieges gegen Triple Entente gewarnt „vous jouez gros jeu“. Baron Sonnino scheint also in dieser Beziehung auch nicht sicher.


[Flotow]
[Notiz Zimmermann 24.11.1914]

Ich habe heute mit Herrn Bollati im Sinne der Anregungen des Kaiserlichen Botschafters in Pera gesprochen. Er versprach, für die Zulassung von Nuri Bey einzutreten, bezweifelt indes, ob die Konsulta dazu zu bewegen sein würde. Mit dem Besuch Nuri Beys würde man in Rom voraussichtlich einverstanden sein, kaum indes mit seiner Mission nach der Cyrenaika.



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