1915-01-08-DE-005
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Quelle: DE/PA-AA/R 22404
Zentraljournal: 1915-A.H.-164
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Telegramm-Abgang: 01/08/1915 03:00 PM
Telegramm-Ankunft: 01/08/1915 05:40 PM
Praesentatsdatum: 01/08/1915 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 59
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt (Zimmermann) an das Große Hauptquartier (Jagow)

Telegraphischer Bericht



Nr. 59

Berlin, den 8. Januar 1915

Der K. Botschafter in Pera telegraphiert unter Nr. 62:

„Großwesir erhielt heute durch türkischen Botschafter aus Berlin Nachricht, dass Deutschland nicht geneigt sei, in Serbien miteinzugreifen. Lebhaft beunruhigt wandte er sich deshalb an Feldmarschall Frhrn. v. d. Goltz. Das Eingreifen sei durch die Lage auf der Balkanhalbinsel, die sich nach Räumung von Belgrad verschlechtert, dringend notwendig geworden. Der Feldmarschall erklärte die Nachricht für unzutreffend; er sei zwar zu bestimmter Zusage nicht befugt, wisse aber, dass man bei unserer Obersten Heeresleitung gesonnen sei, im Februar einzugreifen, wenn Oesterreich mitgehe und hinreichende Kräfte verfügbar wären. Grosswesir, dadurch beruhigt, erklärte, dass die Türkei noch 500000 Mann aufstellen könne, wenn Weg durch Serbien für Waffenzufuhr frei wäre. Er wolle durch türkischen Botschafter in Wien auf starke Aktion in Serbien hinwirken und ersuchte den Feldmarschall nach Berlin zu telegraphieren.“

Wien verständigt. 4 Stellen informiert.


[Zimmermann]
[Jagow an AA (No. 42)]

Auf Tel. Nr. 59.

Bitte Constantinopel drahten:

General v. Falkenhayn hat gestern türkischen Botschafter in Berlin gesehen u. ihm mitgeteilt, daß an dem Plan der Freimachung des Weges durch Serbien nichts geändert sei, daß Aktion aber erst stattfinden kann, wenn jetzt im Gang befindlichen Operationen zum Abschluß gekommen sind. Dies wird, wie bestimmt zu hoffen, die Öffnung des serbischen Wegs noch im März ermöglichen.

Geheimhaltung des Planes dringend nöthig, damit Serbien sich nicht vorbereiten kann.



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