1915-03-26-DE-007
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Quelle: DE/PA-AA/R 22404
Zentraljournal: 1915-A.H.-1236
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Telegramm-Abgang: 03/26/1915 03:26 PM
Telegramm-Ankunft: 03/26/1915 05:40 PM
Praesentatsdatum: 03/26/1915 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 65
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts (Jagow) an den Reichskanzler (Bethmann Hollweg)

Telegraphischer Bericht



Nr. 65.

Berlin, den 26. März 1915

Antw. auf Tel. Nr. 22 {A.H. 1141}

Der K. Gesandte in Stockholm telegraphiert:

„Hoffe Nachricht durch einen Vertrauensmann, angesehenen Finnländer, der auch in Petersburg grosse Stellung hat, demnächst in russische Presse zu bringen.

Soeben erzählt mir Dr. Kay, Svenska Dagbladet, ein Gespräch mit Mr. Long, Westminister Gazette. Letzterer habe ihm gesagt, dass England Konstantinopel keineswegs Russland überlassen, sondern es selbst behalten würde. Zur Forzierung der Dardanellen seien 80 Schiffe nötig, Absicht sei daher aufgegeben worden. Habe Dr. Kay anheimgegeben, Longs Aeusserungen über englische Absicht auf Konstantinopel zu verraten. Dr. Kay hatte auch Petersburger Bericht seines Korrespondenten vom 18. d.M., der wörtlich sagte: „Schwerwiegend ist, dass man hier nicht mehr glaubt, sich auf England verlassen zu können, ein allgemeines [Miss]trauen ist vorherrschend und vor allem zweifelt man daran, dass England jemals die Dardanellen mit Konstantinopel Russland überlassen wird.“


[Jagow]



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