1915-03-28-DE-002
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Quelle: DE/PA-AA/R 20181
Zentraljournal: 1915-A.S.-1324
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Telegramm-Abgang: 03/28/1915 03:00 AM
Telegramm-Ankunft: 03/28/1915 04:30 AM
Praesentatsdatum: 03/28/1915 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 223
Zustand: a
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der AA-Vertreter im Großen Hauptquartier (Treutler) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht



Nr. 223.

Gr. Hauptquartier, den 28. März 1915.

Im Anschluß an diesseitiges Telegramm 222 und dortiges Telegramm 201.

General von Falkenhayn sendet mir soeben das nachstehende Telegramm an Oberst von Leipzig mit der Bitte, es durch das Auswärtige Amt an den Adressaten gelangen zu lassen:

„An Oberst von Leipzig.

Begeben Sie sich sofort für einige Tage nach Sofia und versuchen Sie dort auf Grund Ihrer Bekanntschaft mit dem König und den leitenden Männern diese davon zu überzeugen, daß es im eigensten Interesse Bulgariens liegt, sich von Anfang an in Gemeinschaft mit uns und Österreich am Vorgehen gegen Serbien zu beteiligen und nicht etwa zu warten, bis wir die Sache gemacht haben. In letztem Falle würden selbst beim besten Willen unsererseits die Wünsche Bulgariens hinsichtlich Mazedoniens und der Morowa-Grenze kaum durchzusetzen sein, ganz abgesehen davon, daß man nicht wissen kann, wann der Krieg endet. Die Hauptarbeit bei Niederwerfung Serbiens soll Bulgarien durchaus nicht zufallen, wohl aber die günstige Art, wie es seine Kräfte gegen Serbien einsetzen kann, ausgenutzt werden. Vielleicht könnten Sie auch die Frage vorsichtig klären, ob Bulgarien der Durchfahrt türkischer Truppen durch sein Gebiet zum Angriff auf Serbien zustimmen würde.

gezeichnet v. Falkenhayn.“

Ich darf dortigem Ermessen gehorsamst anheimstellen, diese Herrn von Leipzig gegebene nicht ganz klare Instruktion durch einen Zusatz an den Kaiserlichen Gesandten verständlich zu machen.

Gleichzeitig bittet der Chef des Generalstabes um Euerer Exzellenz Ansicht über den zweiten Absatz des Telegramms Nr. 201.

Er annimmt, daß eine Antwort darauf auch nach Sofia ergeht oder schon ergangen ist.


[Treutler]



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