1915-03-31-DE-002
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Quelle: DE/PA-AA/R 20181
Zentraljournal: 1915-A.S.-1389
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Praesentatsdatum: 03/31/1915
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 167 P
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Die Botschaft Österreich-Ungarns in Berlin an das Auswärtige Amt

Notiz



Nr. 167. P

Berlin, den 31. März 1915.

Abschrift.

Notiz.

Aus dem Telegramm des k.u.k. Gesandten in Sofia entnimmt Baron Burian, daß man deutscherseits anläßlich der Zahlung der zweiten Tranche des Anlehens an Bulgarien auf der ursprünglich hierfür in Aussicht genommenen Bedingung der bulgarischen Mobilisierung beharren will.

Die Mobilisierung der bulgarischen Armee schiene der k.u.k. Regierung im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht erwünscht, weil - selbst abgesehen von der momentan etwas schwankenden Orientierung der bulgarischen Staatsmänner - ein militärisches Eingreifen Bulgariens gegen Serbien doch nur im Vereine mit Österreich-Ungarn stattfinden sollte, eine militärische Aktion der Monarchie auf dem Balkan aber nach dem Verlaufe unserer Pourparlers mit Italien erst nach Perfektwerden der Verständigung mit diesem erfolgen könnte.

Die k.u.k. Botschaft erlaubt sich in höherem Auftrage die Aufmerksamkeit der Kaiserlich deutschen Regierung auf diesen Umstand zu lenken und ihr zur erneigten Erwägung zu stellen, ob gelegentlich der Fälligkeit der in Rede stehenden Rate bei der bulgarischen Regierung nicht lediglich vertraulich angefragt werden sollte, wie weit sie in ihrer Kriegsbereitschaft, die eine Bedingung der Zahlung der Tranche bilde, vorgeschritten sei.

Wenn dann auf das von bulgarischer Seite gestellte Ansuchen um Auszahlung der Rate eingegangen würde, so müßte dies Bulgarien als ein von den beiden Kaiserstaaten betätigtes neuerliches Entgegenkommen erscheinen.



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