1915-04-19-DE-001
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Quelle: DE/PA-AA/R 22404
Zentraljournal: 1915-A.H.-1687
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Telegramm-Abgang: 04/18/1915 03:14 PM
Telegramm-Ankunft: 04/18/1915 05:00 PM
Praesentatsdatum: 04/20/1915 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 138
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts (Jagow) an den Reichskanzler (Bethmann Hollweg)

Telegraphischer Bericht



Nr. 143.

Berlin, den 19. April 1915

Botschafter Konstantinopel telegraphiert:

„Geheim.

Großwesir erklärte mir heute amtlich, die Pforte sei damit einverstanden, daß, falls Rußland mit einer präzisen Sondierung wegen Friedenschlusses an die Kaiserliche Regierung herantreten sollte, ihm folgendes zu verstehen gegeben wird:

Die türkische Regierung anerkennt, daß Rußland aufgrund seiner geographischen Lage einen Anspruch auf die wirtschaftliche und militärische Mitbenutzung der Meerengen hat. Sie ist bereit, sich dieserhalb mit der russischen Regierung feierlich auseinanderzusetzen aber unter Ausschluß anderer Mächte. Die bisherigen Meerengenverträge, welche eine Beschränkung der türkischen Souveränität darstellten, müssen fallen. Den freien Handelsverkehr durch die Meerengen würde die Türkei für Rußland auch in dem Falle sicherstellen, wenn die Türkei sich mit einer dritten Macht im Kriege befinden sollte. Die Freigabe der Durchfahrt von russischen Kriegsschiffen würde nur unter gewissen Kautelen für die Sicherheit des türkischen Reiches erfolgen können, worüber sich aber eine Verständigung leicht erzielen ließe.“


[Jagow]



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