1915-04-27-DE-005

1915-04-27-DE-005

Deutsch :: de

Home: www.armenocide.net
Link: http://www.armenocide.net/armenocide/ArmGenDE.nsf/$$AllDocs/1915-04-27-DE-005
Quelle: DE/PA-AA/R 20183
Zentraljournal: 1915-A.S.-
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 152
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017

Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts (Jagow) an den Reichskanzler (Bethmann Hollweg)

Telegraphischer Bericht

Nr. 152.

Berlin, den 27. April 1915.

E.E. Telegr. Nr. 51 habe ich dem Ks. Gesandten in Sofia zur streng vertr. Verwertung mitgeteilt. Herr Michahelles meldet 22. April

Habe das Telegr. bei Ministerpräsident verwertet mit der Bitte, dem König davon Mitteilung zu machen. Vor mir war Graf Tarnowsky bei Herrn Radoslawoff und hat von dem Antrag auf Kooperation Bulgariens gegen Serbien nicht gesprochen, war also zweifellos noch ohne Instruktion.

Nachdem General Conrad auf Veranlassung General v. Falkenhayns bei der öst.-ung. Reg. bereits die Stellung des Antrags auf Mitwirkung Bulgariens angeregt hat, dürften diplomatische Schritte beim Wiener Kabinett besser unterbleiben. Andernfalls entsteht Gefahr daß unsere Angaben über den nach Sofia mitgeteilten Operationsplan sich mit der Darstellung Conrads nicht genau decken. Auch empfiehlt sich zur Vermeidung von Verstimmungen daran festzuhalten, daß die ohne vorherige Verständigung mit Wien bei Bulg. Reg. vorgenommenen Sondierungen von der Obersten Heeresleitung ausgegangen sind.

Annehme daß General v. Falkenhayn mit General Conrad genau verabredet hat was österreichischerseits in Sofia gesagt werden soll damit kein Widerspruch zu unseren Erklärungen entsteht. Um die Bulgaren nicht mißtrauisch zu machen erscheint dringend geboten daß General v. Falkenhayn durch Conrad auf Beschleunigung des österreichischen Antrags hinwirkt.

[Jagow]