1915-05-19-DE-011
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Quelle: DE/PA-AA/BoKon/168
Botschaftsjournal: A53a/1915/3010
Erste Internetveröffentlichung: 2000 März
Edition: Genozid 1915/16
Zustand: A
Letzte Änderung: 03/23/2012


Der Botschafter in Konstantinopel (Wangenheim) an Johannes Ehmann

Schreiben




Pera, den 19. Mai 1915

Einschreiben.

Ew. pp. Schreiben vom 5. d.Mts. und Ihr Telegramm vom 17. sind richtig in meine Hände gelangt.

Aus ihrem Schreiben entnehme ich zu meiner Befriedigung, daß die dortige Lage vorläufig zu keinen begründeten Besorgnissen Anlaß giebt, und ich hoffe, daß es auch in Zukunft den besonnenen Elementen gelingen wird, ernstere Zwischenfälle zu vermeiden. Daß die Regierung mit Rücksicht auf die bedauerlichen Vorgänge in Van besondere Vorsichtsmaßregeln ergreift, ist verständlich, ebenso, daß hierunter gelegentlich auch die friedliche Bevölkerung zu leiden hat. Immerhin werde ich bei sich bietender Gelegenheit auf Ihre Ausführungen aufmerksam machen, und bitte Sie auch Ihrerseits Ihre Beziehungen zu den Behörden und zur Bevölkerung zu benutzen, um auf beide in beruhigendem Sinne einzuwirken. In dieser Beziehung möchte ich noch besonders erwähnen, daß, trotz der in der jetzigen Zeit erklärlichen Aufregung und trotz mannigfacher Provokationen, es bisher nirgends zu Massenausschreitungen, wie Massakres, Plünderungen u. dgl., gegen die Armenier gekommen ist.

Weitere Mitteilungen von Ihnen werde ich gerne und mit besonderem Interesse entgegennehmen.


[Wangenheim]

[Notiz Mordtmann]


NB. von Ehmann's Lage an AA. im Bericht auf 3014 zum Schluß kurze Erwähnung geben.



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