1915-05-21-DE-001
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Quelle: DE/PA-AA/R 20185
Zentraljournal: 1915-A.S.-2479
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Telegramm-Abgang: 05/21/1915 10:20 AM
Telegramm-Ankunft: 05/21/1915 11:03 AM
Praesentatsdatum: 05/21/1915 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 71
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der AA-Vertreter im Großen Hauptquartier (Treutler) an den Reichskanzler (Bethmann Hollweg)

Telegraphischer Bericht



Nr. 71.

Schloß Pless, den 21. Mai 1915

Für Reichskanzler

Für meine Entschlüsse und Vorschläge bei Seiner Majestät ist es wichtig baldigst zu wissen, wie Euere Exzellenz die Haltung Rumäniens zu uns im Falle des Losschlagens Italiens beurteilen?

Falkenhayn.


[Treutler]
[Bethmann Hollweg an Treutler (Nr. 526)]

Abschrift

Auf Telegramm Nr. 71.

Für General von Falkenhayn.

Nach bestimmter Versicherung des Königs hat Rumänien keine Abmachung mit Italien sodaß Losgehen Italiens noch nicht Eintritt Rumäniens zur Folge haben wird.

Obgleich der Moment wegen zunehmender gegnerischer Agitation schwierig würde, hofft König doch Neutralität weiter halten zu können.

Dagegen scheint Bratianu hinter dem Rücken des Königs Verhandlungen mit Rußland zu führen, die er allerdings abstreitet. Ob dieselben zu Ergebnis führen, läßt sich nicht übersehen. Unsere Siege in Karpathen haben in Rumänien starken Eindruck gemacht.

Hierdurch dürfte zunächst mit Eintritt Rumäniens in Krieg noch nicht zu rechnen sein, doch ist für später diese Eventualität keineswegs ausgeschlossen. Ein Mitgehen mit uns hält Beldiman für ausgeschlossen, solange nicht interne Regierungskrise in Bukarest eintritt, wofür zur Zeit noch keine Aussicht vorhanden.

Jedenfalls würde eine Aktion gegen Serbien eine weitere Garantie bedeuten, daß Rumänien ruhig bleibt.



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