1915-05-26-DE-001
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Quelle: DE/PA-AA/R 20186
Zentraljournal: 1915-A.S.-2602
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Telegramm-Abgang: 05/26/1915 10:00 PM
Praesentatsdatum: 05/26/1915 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 700
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts (Jagow) an den Gesandten in Bukarest (Bussche)

Telegraphischer Erlaß



Nr. 700.

Berlin, den 26. Mai 1915.

Vertraulich.

<Aller Voraussicht nach werden Italiener anfangs ohne großen Widerstand in Küstenland einrücken, wahrscheinlich Görz und vielleicht auch Triest ziemlich mühelos besetzen können.> Italienischer Gewohnheit gemäß werden aus jeder Plänkelei mit schwachen österreichischen Posten große Siegesnachrichten konstruiert werden, schon um mangelnde Kriegsbegeisterung in Italien zu entfachen. Es wäre zweckmäßig, wenn König und eventuell sogar Presse darauf vorbereitet werden, damit sie aus italienischen Siegesnachrichten keine falschen Schlüsse ziehen.

<Österreich muß aus strategischen Gründen zunächst defensiv sein; die österreichischen Stellungen, wo Kampf stattfinden wird, liegen weiter zurück. Selbst General Joffre hat nach geheimer Meldung eines Pariser Agenten geäußert, wenn er als Österreicher gegen Italien zu kommandieren hätte, würde er vier Monate bleiben und Angriff der Italiener da erwarten, wo es strategisch richtig erscheine. Denn Italiener müßten schließlich angreifen.>


[Jagow]
[Jagow 27.5. an Sofia (Nr. 433)]

Geheim. < ins aus Tel 700 nach Bukarest> Anheimstelle streng vertraul. Verständigung des Königs damit er aus übertriebenen italienischen Siegesnachrichten keine falschen Schlüsse zieht.



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