1915-06-02-DE-003
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Quelle: DE/PA-AA/R 20187
Zentraljournal: 1915-A-17897
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 06/02/1915 09:30 PM
Telegramm-Ankunft: 06/05/1915 02:37 AM
Praesentatsdatum: 06/05/1915 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 694
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Gesandte in Athen (Mirbach) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Athen, den 2. Juni 1915

Während der vorgestrigen akademischen Feier sagte mir Herr Zographos gesprächsweise und ganz flüchtig, er sei „très embêté“ weil England angesichts der deutschen Unterseebootgefahr mit Blockierung der griechischen Küsten und Häfen drohe. In Anbetracht der sensationsartigen und der unpräzisen Ausdrucksweise, die dem Minister eigen sind, hatte ich diese Äußerung von vornherein nicht wörtlich aufgefaßt.

Heute hat nun mein österreichischer Kollege, der aus anderer Veranlassung den Ministerpräsidenten aufsuchte, Gelegenheit genommen, Herrn Gunaris zur Sache zu befragen.

Dieser antwortete, daß von einer beabsichtigten „Blockade“ nicht wohl gesprochen werden könne. Aber Sir Francis Elliot bestürme die hiesige Regierung geradezu tattäglich mit immer dringlicheren Forderungen, die im wesentlichen auf eine Verschärfung des Durchsuchungsrechts bis zur äußersten Grenze des Zulässigen hinausliefen, um auf diese weise die Verproviantierung und sonstige Versorgung der Unterseeboote vollständig zu vereiteln.


[Mirbach]



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