1915-06-21-DE-012
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Quelle: DE/PA-AA/BoKon/169
Erste Internetveröffentlichung: 2000 März
Edition: Genozid 1915/16
Telegramm-Abgang: 06/21/1915 01:00 PM
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 12
Zustand: A
Letzte Änderung: 04/22/2012


Der Botschafter in Konstantinopel (Wangenheim) an den Verweser in Erzerum (Scheubner-Richter)

Telegraphischer Erlaß



Nr. 12

Pera, den 21. Juni 1915

Antwort auf Tel. Nr. 33.

Ew. pp. wollen dem Vali in freundlicher Form aber eindringlich vorstellen daß solche schmachvollen Vorfälle das Ansehen der Regierung im neutralen Auslande und bei den Freunden der Türkei schädigen, und im Innern die Autorität der Behörden untergraben; Repressalien und Racheakte seitens der Russen und Armenier in den von diesen besetzten Distrikten sind unausbleiblich. Auch wird dadurch erneuter Grund zur fremden Einmischung in die Armenischen Angelegenheiten gegeben und die Stellung der Türkei bei den künftigen Friedensverhandlungen unnötig erschwert. Wenn wir auch gegen die Deportation der Armenier, soweit sie durch die Kriegslage gerechtfertigt ist, Nichts einwenden können, so müssen wir doch umso energischer, auch in unserem Interesse, darauf dringen, daß Niedermetzelungen der wehrlosen Bevölkerung unterbleiben und es ist Pflicht der Ortsbehörden solche Vorkommnisse mit allen Mitteln zu verhindern, wenn sie nicht eine schwere Verantwortung auf sich laden wollen.

Zu Ihrer persönlichen Information: ich werde Vorstellungen im gleichen Sinn bei der Pforte erheben.


W[angenheim]


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