1915-06-23-DE-001
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Quelle: DE/PA-AA/R 20188
Zentraljournal: 1915-A.S.-3304
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 06/22/1915 06:05 PM
Telegramm-Ankunft: 06/23/1915 12:40 PM
Praesentatsdatum: 06/23/1915 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 1437
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Botschafter in Konstantinopel (Wangenheim) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Pera, den 22. Juni 1915

Nach Nachrichten aus Sofia soll bulgarischer Unterhändler nächsten Donnerstag hier eintreffen. Über Persönlichkeit ist noch nichts bekannt. Man darf sich jedoch keiner Täuschung darüber hingeben, daß Verhandlungen nur dann den von uns gewollten Erfolg haben werden, wenn bulgarischer Unterhändler nicht mit leeren Händen kommt, sondern alsbald Gegenangebote macht. Von praktischem Wert würde für die Türken zunächst nur die Entsendung eines wenn auch kleinen Truppenkontingents nach den Dardanellen sein. Was die Zusicherung der freien Munitionszufuhr anbelangt, so steht die türkische Regierung, wie bereist gemeldet, auf dem Standpunkt, daß Bulgarien hierzu schon durch Vertrag verpflichtet ist. Diese Zusicherung würde also nur dann Bedeutung gewinnen, wenn gleichzeitig durch Druck von Bulgarien auf Rumänien die Freimachung des Weges durch Rumänien erreicht wird oder wenn die österreichisch-rumänischen Verhandlungen zu diesem Ziel geführt haben. Um gegebenenfalls auf Türkei einwirken zu können, darf ich Ew. Exzellenz bitten, mich über derzeitigen Stand rumänisch-österreichischer Verhandlungen sowie Vorgänge zwischen Sofia und Bukarest unterrichten und dauernd auf dem Laufenden erhalten zu lassen.

[Wangenheim]



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