1915-07-03-DE-002
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Quelle: DE/PA-AA/R 20188
Zentraljournal: 1915-A.S.-3522
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 07/03/1915 05:00 PM
Telegramm-Ankunft: 07/04/1915 08:40 PM
Praesentatsdatum: 07/05/1915 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 1531
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Botschafter in Konstantinopel (Wangenheim) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Pera, den 3. Juli 1915

Geheim.

Admiralstab hat bei Admiral Souchon angefragt, ob es sich noch lohne, die in Pola bereit gehaltenen U-boote nach den Dardanellen zu schicken, da letztere ja nach meiner Berichterstattung in wenigen Tagen fallen müssten. Hierzu ist zu bemerken, daß wir uns allerdings jetzt auf ein feindliches Eindringen in das Marmara-Meer gefasst machen müssen, im übrigen aber die Flinte nicht frühzeitig in’s Korn werfen dürfen, sondern das äusserste daran setzen müssen, um eine Katastrophe von unabsehbarer Tragweite zu verhüten. Es scheint heute nicht ausgeschlossen, dass die türkisch-bulgarischen Besprechungen das erwünschte Resultat ergeben. Auch lauten die Nachrichten aus Bukarest über die bulgarisch-rumänischen Verhandlungen betreffend Transit von Munition hoffnungsvoller. Auf Nachgiebigkeit der Türkei gegenüber Bulgarien lässt die Tatsache schliessen, dass gestern die Ueberführung des grössten Teils der in Tschataldscha lagernden Munition nach den Dardanellen angeordnet worden ist. Die U-Boote müssen daher m.E. unbedingt nach den Dardanellen gesandt werden.


[Wangenheim]



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