1915-09-30-DE-005
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Quelle: DE/PA-AA/BoKon 97/Bl. 111-112
Botschaftsjournal: 10-12/1915/8629
Erste Internetveröffentlichung: 2010 April
Edition: Deportationsbestimmungen
Zustand: A
Letzte Änderung: 03/23/2012


Franz Apell-Dörr an die Botschaft Konstantinopel

Privatschreiben



Lausanne, 30. Sept. 1915.
Auf das Tiefste erschüttert durch die Nachricht von dem tragischen Ende meines lieben Schwiegersohnes Dr. med. Tchilinguirian spreche ich der Kaiserlichen Botschaft für die gefällige Bemühung meinen ergebensten Dank hierdurch aus.

Von meiner Frau habe ich bis heute noch keine Mitteilung über das Unglück; vielleicht ist ein Brief unterwegs, der aber erst nach geraumer Zeit hier ankommen wird, denn die letzte, vom 2. d.M. datierte Karte gelangte am 25. d.M. in meine Hände.

Ich bitte ganz gehorsamst, sich, falls nötig, auch weiter der beiden Frauen gütigst annehmen zu wollen und danke im voraus hierfür verbindlich.

Ganz gehorsamst


Franz Apell-Dörr
Lt. a.D.

[Antwort Botschaft Konstantinopel 15.10]

Im Besitz Ihres Schreibens vom 30. v.Mts. teile ich Ihnen erg. mit, daß Ihre Frau mit Ihrer Tochter und deren beiden Kindern am 16. v. Mts. von hier abgereist ist; von Frau Dr. Tchilinguirian ging hier ein Schreiben aus Sofia vom 17. 9. ein, woraus sich ergab, daß sie dort ohne weiter durch die türkische Behörden während der Fahrt durch türkisches Gebiet belästigt worden zu sein, eingetroffen waren und von Sofia zunächst nach Wien weiter zu reisen gedachten. Danach nehme ich an, daß sie inzwischen in Lausanne angekommen sein oder Ihnen Nachrichten von sich gegeben haben dürften.

[Neurath]


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