1915-10-09-DE-009
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Quelle: DE/PA-AA/R 20193
Zentraljournal: 1915-A.S.-5265
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 10/09/1915 02:30 AM
Telegramm-Ankunft: 10/11/1915 12:07 PM
Praesentatsdatum: 10/11/1915 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 1324
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Gesandte in Bukarest (Bussche-Haddenhausen) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Bukarest, den 9. Oktober 1915

Fürst Hohenlohe telegraphiert nach Konstantinopel: Bulgariens Eingreifen gegen Serbien, wie mir König und Radoslawoff versichert, unmittelbar bevorstehend. Mobilmachung verlaufe mit vollster Ordnung.

König von Rumänien will unbedingt an Neutralität festhalten und nicht mobilisieren. Er erklärte Take Jonescu und Filippescu, welche ihn zum Krieg gegen die Zentralmächte drängen wollten, ein solches Vorgehen wäre Wahnsinn. Er würde dazu niemals seine Zustimmung geben. Er sagte mir, er wisse, daß ein Eingreifen Rumäniens auf dieser oder jener Seite am Endergebnis des Krieges nichts mehr ändern könne, will aber nicht von bisheriger Haltung abweichen, weil Bratianu ihm die Stimmung des Volkes als derart ungarnfeindlich darstellt, daß freundliche Stellung der Regierung uns gegenüber innere Wirren zur Folge haben würde. Meine Versuche ihn zu überzeugen welche Gefahr es für seine Dynastie bedeuten würde wenn Rumänien sich durch Fortführung bisheriger Politik endgültig zwischen 2 Stühle setze blieb ebenso erfolglos wie im Juli. Einen Ministerwechsel erklärte er für undurchführbar.


[Bussche]



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