Telegramm 960 {A.S. 5269 II} heute Abend 6 Uhr eingetroffen.
Von der Demarche des Königs von Griechenland in Nisch ist hier nichts bekannt geworden. Meiner Ansicht nach liegen der Verzögerung des bulgarischen Angriffs keine politischen sondern nur militärische Erwägungen zu Grunde. Ich sprach gestern mit Herrn Dobrowitsch darüber und bemerkte ihm, wie sehr die Nichteinhaltung des in der Militärkonvention vorgesehenen Termins in unserem Großen Hauptquartier verstimmen müsse. Er erwiderte, auch der König bedauerte das Vorkommnis lebhaft und es sei eingehend erwogen worden, ob man lieber unfertig losschlagen oder den Angriff hinausschieben sollte bis die schwere Artillerie herangeschafft sei. Schließlich habe man den Aufschub für das kleinere Übel gehalten, anstatt zu riskieren, bei einem Angriff mit ungenügender Artillerie einem Echec ausgesetzt zu werden, der gerade im Anfang der Operationen unter allen Umständen vermieden werden müßte.