1915-10-14-DE-005
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Quelle: DE/PA-AA/R 20193
Zentraljournal: 1915-A.S.-5325
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 10/14/1915
Telegramm-Ankunft: 10/15/1915 02:00 AM
Praesentatsdatum: 10/15/1915 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 1347
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Gesandte in Bukarest (Bussche-Haddenhausen) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Bukarest, den 14. Oktober 1915

Antwort auf Telegramm Nr. 1157 {A.S. 5224} Nr. 1161 {A.S. 5252} Nr. 1163 {A.S. 5262}.

Radew wurde heute von Hrn. Bratianu empfangen und erklärte ihm, dass Bulgarien, das mit den Zentralmächten verbündet sei, in den Kampf gegen Serbien eintreten werde, dass es aber gegen Rumänien von den freundschaftlichsten Gefühlen beseelt sei. Radew sagte mir, Hr. Bratianu, der meinen bulgarischen Kollegen gar nicht liebt, habe ihn mit grosser Kälte empfangen und habe sich beklagt, dass Hr. Radoslawoff ihn nicht von der Absicht zu mobilisieren in Kenntnis gesetzt hätte. Hr. Bratianu habe nach der Erklärung nur bemerkt, das Eingreifen Bulgariens kompliziere die Lage im Balkan und habe dann von anderen gleichgültigen Dingen geredet.

Mir und Grafen Czernin sagte Hr. Bratianu, als wir ihn nach der Unterredung mit Radew sprachen: „Wenn Sie über das Eingreifen von Bulgarien zufrieden sein werden, so kann ich dasselbe nicht von mir sagen, denn es bedeutet für mich Vermehrung der Schwierigkeiten im Innern.“ Hr. Bratianu war jedoch so guter Laune, dass ich dieser Bemerkung keinerlei Bedeutung beilege.


[Bussche]



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