1915-11-10-DE-006
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Quelle: DE/PA-AA/R 20025
Zentraljournal: 1915-A-32715
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 11/10/1915 10:40 AM
Telegramm-Ankunft: 11/11/1915 05:07 PM
Praesentatsdatum: 11/11/1915 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 22
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Gesandte in Athen (Mirbach) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht



Für Chef des Generalstabs Feldheeres.

Antwort auf Telegramm vom 8. November.

Seine Majestät der König zeigte sich über die Antwort Euerer Exzellenz sehr befriedigt und sagten, daß Seine Regierung bei den Grenzstationen Schritte, betreffend die Neutralisierung zurückgedrängter Ententetruppen, bereits begonnen habe. Ich bemerkte, daß die Stellung Griechenlands der Entente gegenüber keineswegs so schwach sei, wie sie gewöhnlich hingestellt werde; denn die Entente werde einem Drängen Griechenlands nachgeben müssen, in der Furcht, Griechenland ins Lager der Dreibundmächte zu stoßen; und abgesehen von den militärischen Rücksichten, werde die Entente einen solchen politischen Mißerfolg jedenfalls zu vermeiden suchen. Eine Drohung der Entente, Griechenlands Handel abzuschneiden, könne man mit dem Hinweis widerlegen, daß Griechenland in solchem Falle unbedingt weitestgehende Unterstützung bei den Zentralmächten und deren Verbündeten finden werde.

Seine Majestät der König schien den „politischen Radikalismus“, den Griechenland der Entente als Schreckgespenst vorhalten kann, bisher noch nicht recht gewürdigt zu haben.

Falkenhausen.


[Mirbach]



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