1915-11-15-DE-002
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Quelle: DE/PA-AA/R 20194
Zentraljournal: 1915-A.S.-5684
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 11/15/1915 09:35 PM
Praesentatsdatum: 11/15/1915 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 1595
Zustand: a
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts (Jagow) an den AA-Vertreter im Großen Hauptquartier (Treutler)

Telegraphischer Erlaß


Berlin, den 15. November 1915

Griechischer Gesandter mitteilte mir streng vertraulich, daß er ein vom König mitgezeichnetes Telegramm des Generalstabschefs über die Lage erhalten habe. Danach hat Minister Skuludis den Serben mitgeteilt, daß sie bei Überschreiten der griechischen Grenze entwaffnet werden würden. Hierauf hat französischer Gesandter Minister gefragt, was den Ententetruppen geschehen würde, wenn sie über die griechische Grenze zurückgingen. Minister hat geantwortet, er müsse dann die Bestimmungen der Haager Convention ins Auge fassen (Entwaffnung), er hoffe aber, daß die Mächte Griechenland diese Schwierigkeiten ersparen würden. Anderntags hat Minister den Ententegesandten gesagt, Griechenland wolle unter allen Umständen neutral bleiben. Hierauf haben wirtschaftliche Repressalien der Entente gegen Griechenland eingesetzt.

König glaubt, Anzeichen zu haben, daß Ententetruppen nicht mehr lange in Doiran und Gewgeli bleiben, sondern sich zurückziehen werden. Er tut unter der Hand alles um sie zu überzeugen, daß ihr Verbleiben nutzlos und unhaltbar würde.

Anheimstelle Obiges als strengvertraulich General von Falkenhayn mitzuteilen.


[Jagow]



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