„Für Militärattaché.
Auf Telegramm vom 14. d.M.
Melden Sie Seiner Majestät daß ich für die eingehende Prüfung meiner Darlegungen tief dankbar bin, ich zustimme den militärischen Ausführungen Seiner Majestät. Leider hat er aber nicht den letzten Schluß daraus gezogen. Die einzige sichere Folge des empfohlenen abwartenden Verhaltens unserer Heere auf dem Balkan würde doch sein, daß die Entente dank dem Durchgangsrecht durch griechisches Gebiet so viele, d.h. uns überwältigend überlegene Kräfte nach Mazedonien bringen könnte, wie es ihr paßt und damit uns angreifen würde, wenn es ihr paßt. Sollte Seine Majestät, dessen Ruhm als Heerführer gerade auf seiner Initiative beruht, uns wirklich zu einem solchen Verzicht hierauf raten? Damit, daß die Entente sich bei ihren Operationen auf die von Seiner Majestät genannten Passagen beschränken würde, können wir, sobald sie die nötigen Kräfte zur Verfügung haben wird, nicht rechnen. Im Gegenteil ist anzunehmen, daß sie sich dann noch weniger an eine Einsprache Griechenlands kehren wird, als sie es jetzt getan hat und nach Ost wie nach West soweit ausholen wird, wie es ihr zweckmäßig erscheint, dann würde also gerade durch die Entente griechisches Land zum Kriegsgebiet werden, auch wenn wir uns, um dies zu vermeiden und damit dem Wunsch Seiner Majestät zu entsprechen, noch so sehr passiv verhalten würden. Mit Freude habe ich deshalb die Zusicherung Seiner Majestät begrüßt, energisch weiter gegen alle Neutralitätsverletzungen protestieren zu wollen. Der Entente wird dadurch ihr Vorhaben doch wenigstens erschwert, wirksam verhindert aber würde es nur werden, wenn Griechenland zu einer militärischen Defensivkonvention mit den Mittelmächten und Bulgarien käme. Ich glaube, daß sich die Grundlage dafür unschwer finden lassen würde.
v. Falkenhayn.“