1915-11-19-DE-006
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Quelle: DE/PA-AA/R 20027
Zentraljournal: 1915-A-33609
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 11/19/1915 11:55 PM
Telegramm-Ankunft: 11/20/1915 02:40 AM
Praesentatsdatum: 11/20/1915 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 1527
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Gesandte in Bern (Romberg) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Bern, den 19. November 1915

Im Anschluß an Telegramm Nr. 1522 {AS.3535}.

Freund Anton bestätigt in Privatbrief sowie in amtlichem Bericht Angaben römischen Vertrauensmannes über italienische Politik und betont starke Mißstimmung über Angriffe von Unterseebooten, die von Entente besonders England benutzt werde, um Eintritt Italiens in Weltkrieg herbeizuführen. Daß Ancona durch deutsches Unterseeboot versenkt wurde, gelte als feststehend. Sonnino, der es begrüßt, daß bisher Deutschland, wie aus Behandlung laufender Reklamationen hervorgehe, sich nicht als im Kriegszustand mit Italien befindlich betrachte, beklagte außer Unterseebootsangriffen Auftauchen neuer bayrischer Truppen und meinte, daß, wenn Deutschland Haltung nicht ändere, Konflikt schließlich unvermeidlich sei. In Ententekreisen rechne man mit Sicherheit auf Kriegserklärung an Deutschland vor der zu erwartenden Italienischen Balkanexpedition. Bezüglich letzterer sagte Sonnino, daß Beschluß noch nicht vorliege, Landung in Valona zum Schutz dortiger italienischer Interessen jedoch nicht ausgeschlossen sei. Nach Salonik werde Italien kaum gehen.


[Romberg].



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