1915-11-26-DE-008
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Quelle: DE/PA-AA/R 20029
Zentraljournal: 1915-A-34492
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 11/26/1915 02:30 PM
Telegramm-Ankunft: 11/28/1915 01:00 PM
Praesentatsdatum: 11/28/1915 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 69
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Gesandte in Athen (Mirbach) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Athen, den 26. November 1915

Für Nachrichtenabteilung Pleß.

Bukarest, 22. November: Zar begab sich von Reni nach Ismail. Ententekreise haben Überzeugung, daß die in Bessarabien versammelten Truppen gegen Bulgarien bestimmt sind und mit oder ohne Erlaubnis der Rumänischen Regierung durch Rumänien marschieren werden. Die Stärke der in Reni, Ismail und Odessa stehenden Truppen wird auf 25000 (?) Mann geschätzt. Lieferant dieser Armee sagte, daß die Russen sicher rumänisches Gebiet passieren werden, obwohl russischer Generalstab vollkommen Stillschweigen hierüber bewahrt.

Russischer Militärattaché glaubt, daß in 4 Wochen mindestens 400000 Verbündete in Mazedonien ausgeschifft sein werden, um Serben zu Hilfe zu kommen und daß 300000 in Bessarabien konzentrierte Russen nach seiner Meinung gegen Bulgarien bestimmt seien, obwohl er keine amtliche Nachricht hierüber habe.

Rom, 22. November: Obwohl die italienische Regierung gezwungen ist, ihren Verbündeten in ihrer Haltung gegen Griechenland zu folgen, hält sie diese Haltung für ungerechtfertigt und glaubt, daß England einen neuen schweren Fehler begangen habe, indem es sich zu Gewaltmaßregeln gegen Griechenland verleiten ließ. England sei durch eine …[Gruppe fehlt]… nervös geworden und fühle die Last der Verantwortung für den Zusammenbruch. Italienischer Minister des Äußeren habe immer zu mehr Ruhe geraten, konnte aber nicht zu sehr zu …[Gruppe unverständlich]… Gunsten kämpfen, da Italien nicht an der Balkanexpedition teilnehme; indessen habe er Entsendung italienischer Truppen nach Sana Quaranta glatt abgelehnt, gleichgültig ob es sich um militärische Unterstützung Serbiens oder nur um die Organisation der Verproviantierung der serbischen Armee handele, weil er Griechenlands Mißtrauen gegen Italien nicht durch einen Marsch italienischer Truppen durch griechisches Gebiet verstärken wolle. Er habe in Paris sagen lassen, daß bei den griechischen Sympathien für Frankreich nur französische Truppen über Santa Quaranta operieren könnten.

Diese Haltung des italienischen Ministers des Äußeren resultiert aus dem festen Wunsche einer zukünftigen griechisch-italienischen Annäherung.

Konstantinopel, 22. November: Freiherr von der Goltz geht nach Persien, um den Widerstand gegen Rußland und England zu organisieren, hatte lange Besprechung schwedischen Offiziere, Instrukteuren der persischen Armee. Bitte Mitteilung an Admiralstab.

Konstantinopel, Sofia benachrichtigt.

Falkenhausen.


[Mirbach]



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