Seine Majestät der König befahl mich gestern zu sich. Er befragte mich über die voraussichtliche Wirkung einer Blockade und Beschießung griechischer Küsten- und Hafenplätze durch die Ententeflotte. Der König drückte hierbei Besorgnis über die schwierige Lage König Konstantins durch die unerhörten Forderungen der Entente in Verbindung mit der Annäherung bulgarischer Truppen an die griechische Grenze aus. Ich gab dem König zu verstehen, daß Bulgarien es in der Hand hätte, die Lage König Konstantins zu erleichtern, wenn es sich neben dem geplanten Gebietszuwachs zu einer formellen Garantie des griechischen Besitzstandes entschließen würde. Der König lehnte emphatisch jede Absicht Bulgariens auf griechisches Gebiet ab, falls die griechische Neutralität weiterbestünde. Der König glaubt nicht an die aktive Teilnahme Griechenlands auf unserer Seite im Hinblick auf die unerträgliche Lage, in welche das Land durch eine feindliche Flottenwirkung kommen würde. Ich wies daher auf die entscheidende Bedeutung des bulgarischen Entgegenkommens hin auch mit Rücksicht auf die widerstrebende griechische Volksstimmung, da sonst selbst ein Umschwenken Griechenlands gegen uns nicht ausgeschlossen wäre.
Zum Schluß sagte der König: Ich werde mit Radoslawow sprechen und versuchen, die Lage des Königs Constantin zu erleichtern.
Arnim.