1915-12-24-DE-003
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Quelle: DE/PA-AA/R 20036
Zentraljournal: 1915-A-37180
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 12/24/1915 10:50 AM
Telegramm-Ankunft: 12/25/1915 04:45 AM
Praesentatsdatum: 12/25/1915 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 1563
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Gesandte in Athen (Mirbach) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Athen, den 25. Dezember 1915

Im Anschluß an Telegramm Nr. 133 des Militärattachés.

Geheim.

Für die hiesige politische Geistes- und Gemütsverfassung läßt sich kaum ein charakteristischeres Dokument denken, als die an Theotokis ergangenen Weisungen.

Hauptredakteur ist selbstverständlich der Generalstab; die kasuistische Fassung einzelner Fragen, deren jeder wieder den Keim zu endlosen Auseinandersetzungen in sich getragen könnte, weist aber auch auf die Mitarbeit der professoral-doktrinären Feder Streits hin.

Das langatmige Schriftstück zeigt vor allem, daß seine Verfasser sich immer noch so stellen, als hätten sie kein Verständnis für das Tempo, mit dem sich in unserem Interesse die Ereignisse jetzt abspielen müssen.

Von besonders naiver Dreistigkeit ist die Bemerkung Metaxas zu II Zusatz 5.) worin im Grunde klipp und klar zum Ausdruck gelangt, daß Griechenland überhaupt kaum jemals zufriedenzustellen ist.

Ganz von selbst drängt sich hier einerseits …[Gruppen fehlen]… schweigend den von der Entente geschaffenen vollendeten Tatsachen gebeugt hat, und wie man andererseits die von uns stets bewiesene langmütige Rücksichtnahme dazu mißbraucht, unserer Vorwärtsbewegung alle erdenklichen kniffligen, erschwerenden und teilweise überhaupt nicht zu erfüllenden Bedingungen entgegenzusetzen.


[Mirbach]



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