1916-02-18-DE-002
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Quelle: /PA-AA/R 22404
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Praesentatsdatum: 02/18/1916
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: P 11382/AA Nr. 50
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Chef des Generalstabes des Feldheeres (Falkenhayn) an den Staatsekretär des Auswärtigen Amts (Jagow)

Schreiben



Zu Nr. 20.

Ich bitte dem Botschafter [Wolff-Metternich] mitzuteilen, daß der Streitfall zwischen Enver und Liman Pascha durch meine kräftige Einwirkung auf Ersteren und ein von mir erwirktes Telegramm Sr. Majestät an Letzteren längst geschlichtet ist. Ich habe dabei die mindestens zweifelhafte Frage ob Enver in diesem Fall nicht gute Gründe für sein Verhalten anzuführen hatte, ebenso unberücksichtigt gelassen, wie die andere, ob die vertraglichen Befugnisse Liman Paschas eine Handhabe zu solcher Einwirkung gaben. Solange es möglich ist, derartige Vorkommnisse in ähnlicher Art zu glätten, ohne Enver Pascha zu verletzen, werde ich stets ebenso handeln. Kommt es aber einmal dazu, zwischen den beiden Offizieren wählen zu müssen, so ist meiner Ansicht nach keine Frage, daß Enver Pascha, der uns militärisch und politisch unersetzlich ist, der für unsere Interessen der bei weitem Wichtigere ist. Wenn Graf Metternich ferner in etwas dunklen Worten von Umtrieben von deutscher Seite, die unser Ansehen nicht fördern können, spricht, so würde es in diesen ernsten Zeiten zweckmäßig sein, daß er klar sagte, um was es sich handelt. Dann könnte man doch eingreifen.


[v. Falkenhayn]

Baron Grünau mit der ergebensten Bitte um chiffrierte Weitergabe .

v. Tieschowitz.



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