1916-06-09-DE-001
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Quelle: DE/PA-AA/R 20075
Zentraljournal: 1916-A-15268
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Praesentatsdatum: 06/09/1916 p.m.
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


"Wolff’s Telegraphisches Büro"




Berlin, Freitag 9 Juni 1916

*) Athen, 8. Juni. Reuter meldet, obwohl noch keine amtliche Kundmachung vorliege, glaube man, daß die Blockade der Griechischen Handelsflotte seit 7. Juni in Kraft sei. In Schiffahrtskreisen im Piräus habe der plötzliche Schlag eine niederschmetternde Wirkung gehabt. In amtlichen Kreisen herrsche fieberhafte Tätigkeit. Es würden häufige Konferenzen abgehalten. Der Ministerpräsident sei in ständiger Fühlung mit dem König.

*) Amsterdam, 9. Juni. Die Times meldet aus Athen, daß die dortigen Blätter berichten, daß die britischen Kriegsschiffe, die bei Phaleron signalisiert wurden, den griechischen Schiffen verwehrten, in den Piräus und in die Häfen von Syros und Milos einzufahren oder sie zu verlassen. Man glaubt infolgedessen, daß die Blockade schon in Kraft ist. Nach der Besetzung des Forts Rupel teilten die Gesandten der Entente der griechischen Regierung mit, daß die Folgen ernst sein würden, wenn den bulgarisch-deutschen Truppen gestattet würde, weiter auf griechischem Gebiet vorzudringen.

*) London, 9. Juni. (Meldung des Reuterschen Bureaus.) Daily Telegraph berichtet aus Saloniki: Alle griechischen Dampfer, die auf dem Wege nach griechischen Häfen angetroffen werden, werden nach Malta oder nach französischen Mittelmeerhäfen geschickt. Man weiß hier nicht sicher, was die Alliierten von Griechenland verlangten, ehe sie die Handelsblockade anwandten. Es wird aber von maßgebender Seite versichert, daß die sofortige Demobilisierung der Armee zu diesen Forderungen gehörte.

*) Amsterdam, 9. Juni. Ein hiesiges Blatt berichtet aus London, daß 20 griechischen Schiffen in englischen Häfen die Lieferung von Bunkerkohle verweigert wurde. Sie mußten die Dockräume verlassen, um für andere Schiffe Platz zu machen.



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