1916-07-03-DE-003
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Quelle: DE/PA-AA/R 20200
Zentraljournal: 1916-A.S.-2154
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 07/03/1916 09:04 AM
Telegramm-Ankunft: 07/04/1916 04:30 AM
Praesentatsdatum: 07/04/1916 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 4
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Gesandte in Bukarest (Bussche-Haddenhausen) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Sinaia, den 3. Juli 1916

Im Anschluß an Tel. Nr. 3.

Habe Sr. M. dem König die von Hr. von Mühlberg gemeldete Nachricht mitgeteilt (dortiges Tel. Nr. 2) der König bezweifelt die Richtigkeit. Ich habe ihm gesagt Bratianu schiene sich mit dem Gedanken eines Krieges gegen uns zu befreunden - ich hatte ihm das schon vor 2 Tagen geschrieben - und hielt es für meine Pflicht ihn hierauf aufmerksam zu machen. Als der König mir sagte das Vordringen der Russen hätte hier viel Erregung verursacht und wenn es ihnen gelänge über die Karpathen zu gelangen werde die Lage hier sehr schwierig werden, erwiderte ich Sr. Majestät Bratianu übertriebe sehr. Es sei richtig, daß die Erfolge der Russen Eindruck gemacht hätten aber nicht so groß wie Bratianu behaupte. Der König gab zu, daß Bratianu vielleicht übertreibe und erwähnte, daß die gestern von den Nationalisten einberufene Versammlung infolge des latenten Zwiespalts zwischen Take Jonescu und Filipescu, welch letzterer nicht erschien, kein Erfolg für die Kriegshetzer gewesen sei.

Ich habe dem König gesagt, daß die Franzosen und Engländer die Erfolge der Offensive stark übertrieben; die Lage sei keineswegs bedenklich und im Osten schreite unsere Gegenoffensive gut voran.


[Bussche]



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