Einer Mitteilung vom hiesigen Militärattaché zufolge hat General von Falkenhayn an General Jecow folgendes Telegramm gerichtet: „Auf Tel. Nr. 219 des Gesandten habe ich an General Jecow gedrahtet: Minister Radoslawow ließ, wie der Kaiserliche Gesandte in Sofia mitteilte, die Bemerkung fallen, Bulgarien werde sich, wenn Griechenland und Rumänien eingreifen sollten, mangels genügender Truppen wohl defensiv verhalten müssen. Diese Bemerkung steht im Widerspruch zur Ansicht Euerer Exzellenz, der ich durchaus beipflichte, daß die ungünstige strategische Lage Rumäniens am besten ausgenützt werden könne, indem man schnell von beiden entgegengesetzten Richtungen angreife. Es ist aber auch nicht wünschenswert, daß die Bemerkung Radoslawows auch nur andeutungsweise bekannt werde, damit den Rumänen in ihrer Haltung gegen Österreich nicht der Kamm schwelle.“
Ich wäre sehr dankbar, wenn in Fällen, da solche vertraulichen gesprächsweisen Bemerkungen Radoslawows zu Nachfragen oder Vorstellungen Anlaß bieten, ich beauftragt werden könnte, zunächst mit Radoslawow persönlich vertrauliche Rücksprache zu nehmen. Direkter Meinungsaustausch über Äußerungen Radoslawows mit hiesiger Heeresleitung kann bei bekannten heiklen Beziehungen zwischen Radoslawow und den Generälen unser Verhältnis zu Radoslawow trüben und eventuell dessen Stellung erschüttern.“