1916-07-16-DE-003
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Quelle: DE/PA-AA/R 20084
Zentraljournal: 1916-A-18827
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 07/16/1916 07:10 PM
Telegramm-Ankunft: 07/16/1916 07:45 PM
Praesentatsdatum: 07/16/1916 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 253
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Gesandte in Sofia (Oberndorff) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Sofia, den 16. Juli 1916

Geheim.

Der Vertreter der Vossischen Zeitung Passarge von Athen eingetroffen, erzählte mir, bulgarischer Gesandter in Athen Paneroff habe hier geraten auf Griechenland durch Drohung zu drücken, daß im Falle griechischen Anschlusses an Entente alle griechischen Güter in Kleinasien von den Türken eingezogen und Griechen in Macedonien gegebenen Garantien aufgehobern werden sollten.

Bei Gespräch mit Kabinettchefs Dobrovitsch und Radoslawow hat Herr Passarge den Eindruck gewonnen, daß hiesige Regierung nicht gesinnt ist den Rat zu befolgen.


[Oberndorff]

[Anmerkung Jagow: Das werden die Türken leider schon ganz von allein thun. Aber, da die Griechen sich in einer Nothlage befinden, werden sie sich durch Drohung auch nicht beeinflussen lassen. Der Rath erscheint recht dumm.]

[Jagow am 18.7. an Gesandtschaft Sofia (Nr. 271)]

Paneroffs Rat erscheint wenig zweckmäßig. Die Griechen in ihrer Zwangslage würden sich durch angeregte Drohung schwerlich beeinflussen lassen. Außerdem wissen sie ohnedies, was den Griechen und ihren Gütern in der Türkei u. Mazedonien für den Fall griechischen Anschlusses an Entente bevorsteht.



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