1916-07-19-DE-003
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Quelle: DE/PA-AA/R 20201
Zentraljournal: 1916-A.S.-2349
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 07/19/1916 08:30 PM
Telegramm-Ankunft: 07/20/1916 05:45 AM
Praesentatsdatum: 07/20/1916 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 842
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Gesandte in Bukarest (Bussche-Haddenhausen) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Bukarest, den 19. Juli 1916

Der hier weilende rumänische Gesandte aus Petersburg hat einer Dame erzählt, er habe gesiegt, Rumänien werde sofort mit der Entente gehen. Man habe gezögert, weil man keinen Krieg an 2 Fronten führen wollte, aber man habe sichere Informationen, daß, wenn Rumänien eintrete, jedenfalls Bulgarien vielleicht auch die Türkei von den Zentralmächten abfallen werde, man halte den Augenblick auch darum für günstig, weil man sichere Informationen habe, daß Österreich-Ungarns Reserven erschöpft seien und die innere politische Lage Deutschlands schlecht sei.

Ob Diamandy die Wahrheit sagte, vermag ich nicht zu sagen. Bratianu bemerkte mir heute, er halte die französisch-russische Offensive für ziemlich erledigt. Diamandy habe ihm nichts erzählt, das ihn bewegen könnte, seine Haltung zu ändern. Die russische Offensive sei ernst gemeint. Seines Erachtens werde der Krieg noch lange dauern. Letzteres hat er auch anderen Leuten gesagt, indem er auf einen neuen Winterfeldzug hingewiesen. Da Bratianu jedenfalls keinen langen Krieg führen will, spricht das gegen seine Absicht loszuschlagen. Bei seiner Verschlagenheit ist es [wichtig?] zu wissen, was er vorhat.


[Bussche]



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