1916-07-22-DE-003
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Quelle: DE/PA-AA/R 20201
Zentraljournal: 1916-A.S.-2397
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 07/22/1916 12:06 PM
Praesentatsdatum: 07/22/1916 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 7
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts (Jagow) an den Reichskanzler (Bethmann Hollweg)

Telegraphischer Bericht


Gr. Hauptquartier, den 22. Juli 1916

prinz hohenlohe aeuszerte neulich im auftrag baron burians besorgnis, dasz wenn rumaenien in den krieg eingriffe, wir diesslebe haltung wie gegen italien einnehmen wuerden. ich engegnete, dasz baron bussche dem koenig bereits gesagt habe, die dinge wuerden bei einem rumaenischen kriegsfalle anders liegen wie mit italien. der koenig habe geantwortet, er saehe das ein. hohenlohe meinte, aehnlich haette sich allerdings fuerst buelow dem koenig von italien gegenueber ausgesprochen.

wien wuede meiner ansicht nach gern eine bestimmte erklaerung von uns haben, dasz wenn rumaenien zwar oesterreich aber nicht uns den krieg erklaerte, wir dann unsererseits rumaenien den krieg erklaeren wuerden.

ich glaube wir koennten schon bulgariens wegen garnicht anders handeln, da bulgaren kaum gegen rumaenien vorgehen wuerden wenn wir central [neutral?] blieben. bulgarien ist aber, wie general von falkenhayn mir eben telefonisch sagt, bereit gegen rumaenien zu cooperiren wenn es nothwendig wird, es betrachtet aber hierbei unser mitgehen wohl als selbstverstaendlich. eine ….. sowohl an hohenlohe wie durch tschirschky in wien abzugebende erklaerung obigen inhalts wuerde meines erachtens nuetzlich sein um misztrauen in wien zu beseitigen und willen zum durchhalten zu staerken.

general von falkenhayn ist gleicher ansicht.


[jagow]



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