Vertraulich.
Die Möglichkeit des rumänischen Eingreifens, die so lange theoretisch am Gesichtskreise stand, wird nun recht ernst genommen, namentlich weil gleichzeitig der von Süden zu erwartende Stoss erfolgen kann, und weil es wohl als sicher angenommen wird, dass etwa 200000 Russen durch die Dobrudscha auf Bulgarien ziehen werden. Bisher hiess es immer, auch bei den Bulgaren, dass sie natürlich gegen Russland fechten würden. Man hat mich mehrfach angegriffen, weil ich es als einen Versuch erklärt habe, der besser unterbliebe, Bulgaren den Russen gegenüberzustellen. Heute wird schon viel Wasser in den Wein getan. Es sei doch besser, an die Dobrudschagrenze nur deutsche Truppen zu geben und die Bulgaren nur im Süden an der griechischen Grenze zu verwenden. Das wäre in der Tat besser, aber es wird heute zu spät dazu sein. Ausserdem wären etwa 60000 Bulgaren an der russischen Grenze zu ersetzen, und so viele Truppen haben wir nicht auf dem Balkan.
In Rustschuk wird unter den bulgarischen Truppen Stimmung gemacht, nicht gegen die Russen zu fechten, die Bulgarien befreit hätten. Wir müssen auf unliebsame Ereignisse gefasst sein.
Seit gestern wird von Angeboten Österreich-Ungarns an Rumänien gesprochen. Es wird zu spät sein. Ausserdem müsste ein heute zu machendes Angebot sehr umfangreich sein und dazu wird man sich leider nicht entschliessen.