1916-08-28-DE-003
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Quelle: DE/PA-AA/R 20202
Zentraljournal: 1916-A.S.-3052
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Praesentatsdatum: 08/28/1916
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Sitzung des Königlichen Staatsministeriums

Protokoll (Auszug)


Berlin, den 28. August 1916

Abschrift.

Sitzung des königlichen Staatsministeriums

Anwesend:

pp.

Das Staatsministerium trat heute im Reichskanzlerpalais zu einer vertraulichen Besprechung zusammen.

Der Herr Ministerpräsident führte aus, die Herren Staatsminister seien bereits durch die Zeitungsnachrichten darüber orientiert, daß Italien uns den Krieg erklärt habe. Italien habe, trotz des äußersten Widerstandes Cadorna’s gegen die Kriegserklärung, schließlich doch dem immer schärfer werdenden Drucke Englands nachgegeben, das anscheinend mit der Entziehung der Kohlelieferungen gedroht habe. Der Grund für das verschärfte Drängen Englands gegenüber Italien sei wohl die Hoffnung gewesen, daß nach der italienischen Kriegserklärung an Deutschland auch Rumänien in den Krieg eintreten würde, was ja nun auch tatsächlich geschehen sei. Er, der Ministerpräsident, habe schon in der letzten Sitzung des Staatsministeriums ausgeführt, daß auf Rumänien durch politische Maßregeln nicht mehr einzuwirken sei. Ob es in den Krieg eintrete oder nicht, werde davon anhängen, wie es angesichts der gesamten Kriegslage seine Aussichten bei einem Eingreifen seinerseits beurteile. Wir hätten schon vor einiger Zeit die Nachricht erhalten, daß Bratianu sich tief mit der Entente eingelassen habe, und dem König sei daraufhin von uns kein Zweifel darüber gelassen worden, daß wir an Österreichs Seite stehen würden, wenn Rumänien ihm den Krieg erklären sollte.



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