1916-08-29-DE-012
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Quelle: DE/PA-AA/R 20095
Zentraljournal: 1916-A-23224
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 08/29/1916 08:15 PM
Telegramm-Ankunft: 08/20/1916 10:35 PM
Praesentatsdatum: 08/30/1916 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 892
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Gesandte in Bern (Romberg) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Bern, den 29. August 1916

In hiesigen politischen Kreisen herrscht Befremden darüber, daß Bulgarien noch nicht gegen Rumänien losgeschlagen hat. Ansicht verbreitet, daß Bulgarien nicht imstande, Kampf gegen zwei Fronten aufzunehmen und daß es deshalb vielleicht Partie zu verloren geben und aus dem Weltkrieg ausscheiden wird. Man nimmt an, daß Bulgarien ernste Befürchtungen vor Eingreifen Griechenlands hat und daß bulgarische Truppen, wenn sie mit Russen zusammentreffen, mit diesen fraternisieren werden. Bulgarischer Geschäftsträger, der vielfach von Schweiz in diesem Sinne interpelliert, telegraphiert vermutlich entsprechend nach Sofia. Erfahre ferner aus guter Quelle, daß Entente versucht, bewaffneten Konflikt zwischen Rumänien und Bulgarien zu verhindern, in der Hoffnung zu Separatfrieden mit Bulgarien zu gelangen. Entente soll für diesen Fall Bulgarien Salonik versprechen, gleichzeitig aber Griechenland mit dem Verlust Salonikis drohen, wenn es nicht in den Krieg eingreife.

[Romberg]



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