Die im Gesetze vom 11. Schawel 1334/28. Tamug 1332 = 10. August 1916 vorgesehene Umgestaltung des Armenischen Patriarchats hat sich programmmäßig und ohne weitere Zwischenfälle vollzogen.
Der bisherige Katholikos von Sis, Sahak Habajan, der s.Z. mit der übrigen Armenischen Bevölkerung seiner Diözese nach Mesopotamien vertrieben worden war und schliesslich die Erlaubnis erhalten hatte, seinen Wohnsitz in Jerusalem zu nehmen, ist als erster Katholikos-Patriarch von Jerusalem Oberhaupt der armenischen Kultusgemeinde der Türkei geworden und hat seinerseits den Bischof Kapriel Djevahirdjian, bisher Vartabed (Prediger) an der Armenischen Kirche von Galata, zum Murachassa (Bischof) von Konstantinopel mit dem Titel eines Vikars des Patriarchen (patrik vekili) bestellt. Nachdem diese Ernennungen von der Pforte bestätigt worden sind, hat der Expatriarch von Konstantinopel, Zaven, in diesen Tagen die Geschäfte und Archive des Patriarchats dem neuen Patriarchatsvikar übergeben und am 5. d.Mts. unter polizeilicher Begleitung die Reise nach Bagdad angetreten.
Wie verlautet, hat der frühere langjährige Armenische Patriarch, Malaekia Ormanian, der nach Wiederherstellung der Konstitution gezwungen wurde sein Amt niederzulegen und sich vor etwa zwei Jahren nach Jerusalem zurückgezogen hat, auf die jetzt vollzogenen Personalveränderungen einen wesentlichen Einfluß geübt; ebenso soll er bereits bei der Ausarbeitung des [unleserlich] zu Anfang angeführten Gesetzes von der Pforte zu Rate gezogen worden sein.
bei 1): Das –tit – ersuche ich ergebenst, falls er seinen Weg über Aleppo nimmt, über seine Ankunft und Weiterreise von dort, sowie über seine Behandlung durch die türkischen Behörden berichten zu wollen.
bei 2): Das – tit - ersuche ich erg. mir s.Z. über sein Eintreffen dort und über seine Behandlung durch die türkischen Behörden berichten zu wollen.
Patriarch ist nicht gewählt sondern von Türkischer Regierung ernannt worden. Ernennung und neues Gesetz ist hiesigen Armeniern überraschend gekommen. Auch Ormanian scheint nichts davon gewußt zu haben. Bericht folgt.
Er ist am 23. in einem Wagen begleitet von 4 Gendarmen auf den Weg nach Der Zor – Bagdad gebracht worden, die übliche Reisedauer beträgt 16 - 17 Tage. Er selbst fürchtete von dieser Art der Beförderung Gefahr für sich.
Mit ihm war nur sein Bruder und seine Nichte.