1916-09-17-DE-001
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Quelle: /PA-AA/R 20099
Zentraljournal: 1916-A-25357
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Praesentatsdatum: 09/19/1916 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. Pol. 9948
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Die Sektion Politik des deutschen Generalstabs an das Auswärtige Amt

Schreiben


Sektion Politik Berlin, den 17. September 1916

Urschriftlich dem Auswärtigen Amt übersandt.

[von Hülsen]

Abschrift.

Telegramm aus dem Felde vom 15. September 1916 an Sektion Politik Generalstab, Berlin.

General Gressmann drahtet, Bagdad, 9.9. Nr. 4489:

„Lage in Persien ungünstig verändert, auch Abas Bey - Infanterie 37 und Grenzbataillon - inzwischen bis Grenze oder bereits auf türkischen Boden zurückgegangen. Russen hatten anscheinend eine Kavalleriebrigade vor 4. Division weggezogen und damit ihre Kräfte bei Bukan, bestehend aus etwa 4 Kavallerie-Regimentern und 4 Bataillonen verstärkt. Nach umfassendem Angriff der Russen am 30.8. Wegzug der Türken von ..?.. auf Bana und Feind war gefolgt. Sein Angriff auf Stellung Kelichan Paß östlich Bana am 2.9. abgewiesen. An beiden Gefechtstagen zeichneten sich Hauptmann Trabert und Leutnant Auler mit deutschen Maschinengewehren besonders aus. 5.9. Detachement infolge Umgehung durch überlegenen Feind zunächst südöstlich Bana, später wegen Verpflegungsmangel auf Bistan zurückgewichten. Bis zum 7. September noch keine Gefechtsberührung wieder vorhanden. Von 4. Division nichts Neues bekannt. Scheint dort nicht bedrohlich, da Halil von Rewandus nach Mossul zurück.

13. Armeekorps faßt, wie ich aus A.O.K höre, nach obigen russischen Erfolgen aus Besorgnis für rückwärtige Verbindungen Rückzug von Hamadan auf Kermanschah ins Auge. Es dürfte dann gut zu verteidigende Stellung bei Kengawer in Frage kommen.

Mit Aufgeben türkischer Offensive in Persien erfahren dort auch Maßnahmen in politischer Beziehung Einschränkungen. Nadolny nach Kermanschah unterwegs, ich folge baldmöglichst. Niedermayer in Kermanschah angekommen. In letzten Tagen verlautet am Euphrat erneuter englischer Vorstoß von Nasrie bis Khidir mit 1000 bis 2000 Reitern. Doppelgleisige Schmalspurbahn Basra-Zabeir soll Richtung Khamsije fortschreiten. Türkische Kavallerie-Abteilung, etwa 200 Mann mit einigen Geschützen von Hilleh auf Samua. Bemerkenswert daß neuerdings in Basra Freitagsgebet auf abgesetzten Emir von Mekka lautet. Planmäßiges Zusammenarbeiten der Russen auf Mossul und der Engländer außer auf Kut el Amara auch Euphrat entlang für spätere gemeinsame Offensive erscheint schon jetzt erkennbar. Halil ist eine Divisionsverstärkung hier zugesagt, ohne diese kann Lage hier kritisch werden. (Telegrammschluß)

Großes Hauptquartier hat Kenntnis.



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