1916-10-04-DE-004
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Quelle: DE/PA-AA/R 20203
Zentraljournal: 1916-A.S.-3567
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 10/05/1916 04:30 AM
Telegramm-Ankunft: 10/05/1916 07:00 AM
Praesentatsdatum: 10/05/1916
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 793
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der AA-Vertreter im Großen Hauptquartier (Gruenau) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Czenstochau, den 4. Oktober 1916

Abschrift.

Für Herrn Staatssekretär.

Auf Privatbrief. General Ludendorff ist keineswegs einer größeren Unternehmung gegen Sarrail abgeneigt und übersieht vollkommen deren Tragweite auch in politischer Hinsicht. Für den Augenblick ist es allerdings nicht möglich, dort mit stärkeren Kräften den Bulgaren beizuspringen. Er wird, falls nichts anderes dazwischen kommt, der Sache nähertreten, sobald wir mit Rumänien weiter sind und dadurch Kräfte frei bekommen.

Ferner ist Ludendorff sehr dafür eingenommen, Separatfrieden mit Rumänien zu schließen. In erster Linie wäre er dafür, wenn Rumänien begreiflich gemacht werden könnte, daß es auf die falsche Seite gesetzt hat und demgemäß dazu bewogen würde sich nunmehr militärisch uns anzuschließen. In zweiter Linie würde er wünschen, daß Rumänien aus der Entente austritt und uns den Durchzug zur Bedrohung des linken russischen Flügels sowie die Ausnutzung der Hilfsquellen des Landes gestattet. Dabei müßten aber Garantien geleistet werden, daß es uns nicht nochmals in den Rücken fällt:

Entwaffnung der Armee, Besetzung der Linie Konstantza-Bukarest durch uns mit Abtretung der alten Dobrudscha an Bulgarien eventuell soweit bulgarische Bevölkerung reicht, wäre er einverstanden.


[Grünau]



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