1916-10-08-DE-002
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Quelle: DE/PA-AA/R 20204
Zentraljournal: 1916-A.S.-3625
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 10/08/1916 06:10 PM
Telegramm-Ankunft: 10/09/1916 12:50 AM
Praesentatsdatum: 10/09/1916 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 459
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Gesandte in Sofia (Oberndorff) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Sofia, den 7. Oktober 1916

Streng vertraulich.

Fürst Hatzfeld erzählt mir, Seine Majestät der König habe im Gespräch mit ihm lebhafte Besorgnisse wegen der künftigen Haltung Griechenlands geäußert und sich über Österreich sehr ungünstig ausgesprochen.

Seine Majestät sei auch auf die allgemeine Lage gekommen und habe die Ansicht ausgesprochen, daß vielleicht am leichtesten mit Belgien zu einer Einigung zu kommen sei, wenn man die Integrität des Landes respektiert und sich mit Garantien begnüge. Auf den Einwurf der Fürsten, England werde vielleicht den König Albert ebenso wie den König von Montenegro von solchen Schritten abzuhalten wissen, habe Seine Majestät erwidert, das könne England nicht wagen, Belgien sei nicht Montenegro. Ferner habe der König die Errichtung eines selbständigen Königreichs Polen eventuell mit Einverleibung Galiziens befürwortet und Erzherzog Karl Stefan als möglichen Kandidaten genannt. Auch von der eventuellen Schaffung eines selbständigen Herzogtums Kurland habe Seine Majestät gesprochen.


[Oberndorff.]



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