Oberstleutnant v. Massow drahtet an Oberste Heeresleitung:
„Die Vorgänge in Griechenland machen hier einen verschiedenartigen Eindruck, auf der einen Seite Hoffnung, Sarrail mit verstärkter Kraft bewältigen zu können, auf der anderen Mißtrauen gegenüber späteren Forderungen Griechenlands. Dies entspricht der bulgarischen Denkweise, die sich an größere Gesichtpunkte schwer gewöhnt und nur eigene Interessen berücksichtigt. Selbst Se. Majestät der König hat von ehrlichen Absichten der Griechen bisher nichts hören wollen. Ganz einseitig urteilt wie gewöhnlich die O.H.L in Küstendil, die das Militärgouvernement Drama als bulgarisches Gebiet betrachtet und es an Rücksichtslosigkeit in Mazedonien gegen die griechische Bevölkerung nicht hat fehlen lassen.
Sollte Griechenland demnächst an unsere Seite treten, dann empfiehlt es sich, falls nicht andere Gründe dagegensprechen, das IV. Armeekorps unter deutschen Oberbefehl zu stellen, also der Heeresgruppe Below zuzuteilen. Eine Rückkehr des Armeekorps in seinen Territorialbezirk würde dort während des Krieges unangenehme Reibungen hervorrufen, wo sich inzwischen Bulgaren und Türken häuslich eingerichtet haben. Zugleich mit einer Kriegserklärung Griechenlands an die Entente wäre die bulgarische O.H.L. darauf hinzuweisen, daß Eingriffe in die Verwaltung des Drama-Gebietes, wie sie sich der Kommandeur bulg. 10. Division, Oberst Burmow, leistet, zu unterbleiben haben. Dagegen erscheint es zweckmäßig, das von uns eingesetzte Militär Gouvernement Tanew-Puttkamer bis auf weiteres zu belassen, weil es den Schutz der einheimischen Bevölkerung übernommen hat und bei den Griechen Vertrauen gefunden hat. Erforderlichen Falles könnte es durch griechische Beamte verstärkt werden.“