1915-11-03-DE-001-V
DuA Dok. 189 (re. gk.) 

Der Gesandte im Großen Hauptquartier (Treutler) an das Auswärtige Amt


Nr. 531 vom 3/11
Pleß, den 3. November 1915.
Unter Bezugnahme auf Telegramm Nr. 1511[1]. General von Falkenhayn hat folgendes Telegramm nach Konstantinopel gerichtet:
"Für Enver Pascha.
Entwickelung der Kriegslage läßt es möglich erscheinen, daß Leistung auf den nach Syrien und Mesopotamien führenden Bahnen bis aufs äußerste gesteigert werden muß. Lokomotiven und Wagen werden hierzu möglicherweise von Deutschland geschickt. Schließung der Lücke im Taurus und Amanus könnte durch Feldbahnmaterial erfolgen. Erbitte Ihre Unterstützung, daß den Bahngesellschaften die Erhaltung ihres geschulten Personals erleichtert wird, die durch Deportierung der armenischen Verstoßenen [Angestellten] während des Krieges schwer gefährdet werden würde.
von Falkenhayn"
Treutler




[1] Darin hatte Neurath auf die bevorstehende Deportation eines Teils der armenischen Bagdadbahn-Beamten hingewiesen, wodurch besonders die Kohleversorgung sehr kritisch werden würde. Er würde bei der türkischen Regierung zu erreichen versuchen, “daß Verordnung nicht sofort, sondern erst bei Kriegsende beginnend ausgeführt wird”.


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