1917-04-21-DE-002
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Quelle: DE/PA-AA/R14096; BoKon/174
Zentraljournal: 1917-A-13142
Botschaftsjournal: A4a/1917/1307
Erste Internetveröffentlichung: 2003 April
Edition: Genozid 1915/16
Praesentatsdatum: 04/23/1917 a.m.
Zustand: A
Letzte Änderung: 03/23/2012


Der Direktor des Deutschen Hülfsbundes für christliches Liebeswerk im Orient Friedrich Schuchardt an den Legationsrat im Auswärtigen Amt Rosenberg

Schreiben



Frankfurt a. Main, den 21. April 1917
Sehr geehrter Herr Geheimrat,

Eine Dame, die auf einer Station der Bagdadbahn arbeitet, schreibt unterm 18. März folgendes:

„Wir haben hier sehr viele Armenier aus Marasch, auch frühere Waisenkinder aus den deutschen Waisenhäusern. Neuerdings sind wieder grosse Ausweisungen und vor 2 Tagen musste ich grossen Jammer mit ansehen. Heute kam eine Depesche, dass alle von hier fort sollen, es gelingt jedoch immer wieder einen Teil zu halten.“

Diese Mitteilung wirft ein allerdings etwas merkwürdiges Schlaglicht auf Talaat Paschas geänderte Haltung den Armeniern gegenüber.

Indem ich glaubte, dass diese kurze Mitteilung für Sie immerhin von Wert sein könne, verbleibe ich mit hochachtungsvollem Gruss

Ihr Ihnen stets dankbar ergebener


F. Schuchardt

Für Ihre freundlichen Grüsse noch nachträglich herzlichen Dank.


[Abschriftlich an Botschaft Konstantinopel (Nr. 420) am 27.4.]


[Notiz Mordtmann 3.5.]

Inhalt der Anl. stimmt mit den sonstigen Beobachtungen; vgl. zuletzt die Bemerkungen zu 1184 (A53a).



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