1916-12-02-DE-001
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Quelle: DE/PA-AA/R14094
Zentraljournal: 1916-A-32822
Erste Internetveröffentlichung: 2003 April
Edition: Genozid 1915/16
Praesentatsdatum: 12/04/1916 p.m.
Zustand: A
Letzte Änderung: 03/23/2012


Der Leiter der Zentralstelle für Auslandsdienst (Jäckh) an den Legationsrat im Auswärtigen Amt Rosenberg

Schreiben




Berlin, den 2. Dezember 1916.

Sehr verehrter Herr von Rosenberg!

In der Beilage überreiche ich Ihnen

1) Abschrift aus einem Schreiben von Rohrbach an mich über Lepsius und

2) die 5 Mark, die Sie die Freundlichkeit hatten, mir gestern zu geben.

Mit ergebenem Gruß


Jäckh
Anlage

Aus einem Brief von Dr. Rohrbach an Prof-Dr. Jäckh v. 29.11.16.

Von Lepsius ist aus Holland ein unerfreulicher Brief gekommen. Er will sich nicht zum Schweigen verpflichten. Offenbar ist seine Frau ohne Einfluß auf ihn geblieben. Gleichzeitig schreibt er, daß er wegen seines körperlichen Zustandes wohl noch Monate wird in Holland bleiben müssen, da er sonst bei den hiesigen Ernährungsverhältnissen eine akute Wendung seines chronischen Zuckerleidens nach Auskunft des Arztes befürchten müsse. Den Eindruck, den seine näheren Bekannten hier zuletzt von ihm hatten, dass er ein schwerkranker Mann ist, scheint sich also leider zu bestätigen. Praktisch politisch ist es gut, dass er nicht in Deutschland ist. Wir werden also ohne ihn mit Axenfeld, Schreiber, Lohmann usw. das Nötige abmachen müssen, und wenn er dann im Laufe des Winters zurückkommt, muss ihm die Wahl zwischen Anschluss oder Bruch mit seinen Freunden gestellt werden.



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