beehrt sich der unterzeichnete Vorstand, das folgende Gesuch zu unterbreiten:
Es leben im deutschen Reich noch eine grosse Anzahl türkischer Armenier in militärpflichtigem Alter, von denen die Meisten die Militärbefreiungssteuer (Bedel) gezahlt haben. Wir hören von verschiedenen Seiten, dass diese jungen Armenier jetzt durch die türkischen Konsulate aufgefordert werden, sich in Konstantinopel zu stellen. Die Armenier wissen, welches Schicksal ihnen dort bevorsteht und werden sich weigern, der Stellungsorder Folge zu leisten. Es besteht aber Gefahr für sie, dass falls die türkischen Konsulate sich an die Reichsregierung wenden - was bisher noch nicht geschehen ist - ihre Auslieferung erfolgen könnte. Da es feststeht, dass Armenier tatsächlich nicht in den Heeresdienst in der Türkei aufgenommen, sondern nur unter dem Vorwande, sie als Strassenarbeiter zu verwenden, ins Inland geschickt werden, wo sie nach bisherigen Erfahrungen fast ausnahmslos umgebracht werden, so bitten wir die Reichsregierung, ihre Zustimmung zur Auslieferung dieser Armenier, falls sie verlangt würde, zu verweigern.
[Notiz Auswärtiges Amt zu diesem Schreiben11.7.]
Wegen der Heranziehung der in Deutschland befindlichen armenischen Türken zum türkischen Militärdienst ist inzwischen aus anderem Anlaß von A[uswärtigem Amt] aus an Kriegsministerium geschrieben worden.
[Notiz Rosenberg 15.7.]